Kaum ein anderes Essen hat eine so bewegte Geschichte wie Schokolade. Schon hunderte Jahre vor der Entdeckung Amerikas würdigten Menschen dem Kakaobaum. Das Mysterium des Kakaobaumes wurde bereits von den Ureinwohnern im mittelamerikanischen Busch aufgespürt. Seinerzeit noch vergleichsweise herb und für unseren Gaumen wohl unerträglich, nahm Schokolade eine eindrucksvolle Entwicklung.
Die Geschichte der Schokolade beginnt bei den ersten Hochkulturen in Mexiko und Mittelamerika. Die Azteken waren wohl die ersten Indianer, die Kakao zubereiten konnten.Die Stämme vervielfachten die Zahl der Kakaobäume, um die wertvollen Früchte zu ernten. Da es seinerzeit noch keinen Süßstoff gab schmeckte die Mischung völlig anders als was man sich heute unter heißem Kakao vorstellt. Die Herstellung war relativ einfach: die Bohnen wurden möglichst fein pulverisiert. Außer Wasser wurde nichts viel Weiteres beigefügt.
Die Zubereitung von Kakao nahm eine große Rolle im Leben der Ureinwohner ein. Stammesoberhäupter und Abgesandte wurde diese Ehrung zuteil. Kakaobohnen wurden als Opfer benutzt, um die heidnischen Götter sanfte zu stimmen. Darüber hinaus galten sie als Währung.
Westliche Eroberer brauchten nicht lange, um die Bedeutung der Kakaopflanze zu begreifen. In der europäischen Küche wurde das Grundrezept mit feinen Würzmitteln verbessert. Nach einigen Experimenten fand man heraus, dass mit Zucker gesüßter Kakao unvergleichlich schmackhaft ist. Es dauerte mehr als ein Jahrhundert bis sich die Kenntnis um das Schokolade selber kreieren auch im restlichen Europa verbreitet hatte. Schon bald wurde der komplette europäische Hochadel zu Liebhabern dieses Trunks.
Nicht nur in Mesoamerika, auch in Europa war Schokolade alsbald ein gern gesehener Luxus. Und auch wie in Amerika hatte nur das waschechte Establishment die Möglichkeit Schokolade zu erhalten. In der Grande Nation war Schokolade sogar allein der royalen Familie reserviert. Schokolade wurde buchstäblich gefeiert.
Um das große Begehren bedienen zu können, investierten die Spanier und auch andere europäische Länder in die Errichtung von Anbaufeldern in Amerika. Sklaven ackerten für einen Hungerlohn für dieses lukrative Geschäft.
Mit dem technologischen Progress wurde Schokolade allen Schichten verfügbar. Während der Industrialisierung stieg die Erzeugungskapazität von Schokolade, was sich positiv auf den Preis auswirkte. Die große Beliebtheit der Schokolade veranlasste viele kluge Köpfe die Fabrikation weiter zu optimieren. Schokolade war nicht mehr nur ein Trank für Könige, sondern süße Versuchung für Millionen. Dank dieser bewegten Geschichte und engagierter Menschen dürfen wir Schokolade naschen wann immer wir das wollen.